Mediation im öffentlichen Bereich

Die Mediation im öffentlichen Bereich, im Spannungsfeld zwischen Umwelt, Politik, Wirtschaft und Sozialem (häufig als "Umweltmediation" bezeichnet) spielte bei der Entwicklung der Mediation in den USA eine wichtige Rolle. Unterstützt durch große nationale Stiftungen (z.B. der Rockefeller Stiftung oder der Ford-Stiftung) wurden einige erfolgreiche Mediationsverfahren im Zusammenhang mit umweltrelevanten Bau- und Planungsvorhaben durchgeführt. Solche komplexen Mediationsverfahren sind im Gegensatz zu anderen Bereichen der Mediation vor allem dadurch geprägt, dass zahlreiche Vertreter verschiedenster Gruppen in ein solches kooperatives Verfahren eingebunden sind und in der Öffentlichkeit das Bedürfnis besteht, über den Fortgang der Verfahren informiert zu werden. Auf diese Besonderheiten müssen sich Mediatoren daher besonders einrichten. 

In Deutschland sind solche komplexen Mediationsverfahren noch relativ selten. Seit den späten 80er Jahren haben etwa 150 Verfahren stattgefunden, bei denen zumeist Teams aus zwei oder drei Mediatoren die Verfahren geleitet haben. Hauptanwendungsgebiete sind Konflikte aus dem Bereich Verkehr, die Standortsuche bei umweltrelevanten Bau- und Planungsvorhaben (etwa Industrieanlagen oder Gewerbegebiete), die Sanierung von Altlasten oder die konzeptionelle Entwicklung von Umweltprogrammen. Die Mediatoren stammen meist aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Umfeld, Rechtsanwälte sind dagegen nur selten als Mediatoren bei diesen komplexen Verfahren eingesetzt. 

(Marcus Hehn)

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