Wirtschaftsmediation
Durch den zunehmend härteren Wettbewerb in der Wirtschaft entstehen für die Unternehmen auch immer mehr Konflikte. Es gibt Konflikte mit Lieferanten, Kunden, Wettbewerbern, Mitarbeitern und von Mitarbeitern untereinander. Relativ schnell wird die normalerweise sachliche Diskussion dann von Emotionen geprägt und die Situation eskaliert. Ein gerichtliches Verfahren scheint unausweichlich.
Ursachen dieser Konflikte sind divergierende unternehmerische, wirtschaftliche oder persönliche Zielsetzungen. Im Rahmen einer gerichtlichen Auseinandersetzung werden jedoch ausschließlich juristische Aspekte geprüft. Dadurch bleiben häufig wesentliche Teile der eigentlichen Probleme unberücksichtigt und unbearbeitet. Die Auseinandersetzung vor Gericht ist daher oft nicht geeignet, den Konflikt zu bereinigen. In der Mediation sind juristische Fragen nur ein Teil der behandelten Fragen. Ein Prozeß ist zudem mit erheblichem finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Dabei betrachten Unternehmen oft nur die Anwalts- und Gerichtskosten und vergessen, welche erheblichen internen Ressourcen ein Rechtsstreit bindet.
Aufgrund ihrer Struktur führen gerichtliche Verfahren meist zu einer Verhärtung der Situation. Demgegenüber ist Mediation geeignet, den Konflikt zu lösen und die bestehende wirtschaftliche Beziehung aufrecht zu erhalten. Unternehmen schätzen es auch, dass die Mediation unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindet. In den meisten Fällen können die Parteien nach einer erfolgreichen Mediation noch viele Jahre zusammenarbeiten, nicht selten entstehen in der Mediation Ideen für neue gemeinsame Projekte.
(Dr. Thomas Lapp)