Marketing für Mediation


Auch im Jahre 2019 gibt es immer noch mehr Mediatorinnen und Mediatoren als Mediationsfälle. Insoweit stellen sich die Kollegen wiederkehrend die Frage, wie ein erfolgreiches Marketing für Mediation umgesetzt werden kann.

Wir müssen uns zunächst darüber im Klaren sein, dass Mediation nicht eine „Marke“ ist, die sich so ohne weiteres verkaufen lässt. Die Mediation ist eine wertvolle, eigenständige Dienstleistung. Die „Marke“ ist die Mediatorin oder der Mediator.

Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Mediation ist in erster Linie, dass sie und ihre Möglichkeiten in der Bevölkerung überhaupt wahrgenommen werden. Nach wie vor ist es oberste Prämisse, den Begriff der Mediation und seinen Inhalt auf einfache Weise vertraut zu machen, bestehende Unsicherheiten sowie falsche Vorstellungen und Berührungsängste abzubauen.

Mediation als Dienstleistung ist gleichsam nicht greif- oder auch prüfbar.

Für die Mediation sind die Vertrauensqualitäten der Mediatorin und des Mediators ausschlaggebend.

Damit das Marketing für Mediation überhaupt gelingen kann, dürfen wir die Perspektiven der potenziellen Medianden nicht aus den Augen verlieren.

Insoweit sind die wichtigsten Grundlagen hierfür die Empathie und die Sensibilität der werbenden Mediatorinnen und Mediatoren.

Wir selbst müssen eine Vorstellung davon entwickeln, wo die Menschen und Medianden, welche wir erreichen können, stehen und diese genau vor diesem Hintergrund ansprechen.

Dies heißt im Ergebnis auch, eine Nachfrage nach Mediation zu schaffen. Dies setzt voraus, dass potenzielle Medianden im Falle eines Konfliktes willens und in der Lage sind, ihre Bedürfnisse nach alternativen Konfliktlösungsverfahren, insbesondere mittels Mediation zu befriedigen.

In der Vergangenheit war eine der Hauptursache für eine fehlende Nachfrage nach Mediation ihre mangelnde Bekanntheit. Dies hat sich erfreulicherweise in den letzten Jahren gewandelt.

Gleichwohl ist der Bekanntheitsgrad der Mediation weiter zu erhöhen, um näheres Interessen am Verfahren zu wecken.

Wir müssen bewusst machen, dass die Mediation über ein enormes Potenzial verfügt. Dies bedeutet im Wesentlichen Vertrauen für unsere Dienstleistung bzw. für die „Marke“ Mediator zu schaffen.

Wie aber kommen die Konfliktbeteiligten zum gemeinsamen Erstgespräch? Wie „verkauft“ man als Mediatorin bzw. als Mediator sein Angebot der Mediation? Nach welchen Kriterien entscheiden sich die potenziellen Medianden für das ihnen oft unbekannte Angebot der Mediation?

Mediation verkauft sich nicht von selbst. Mediationsinteressenten, die bislang noch keinerlei Erfahrung mit dem Verfahren gesammelt haben, sind mit großer Unsicherheit konfrontiert. Sie können die Dienstleistung „Mediation“ erst in dem Moment wahrnehmen und auf ihre Qualität und Tauglichkeit hin beurteilen, in dem sie sie bereits konkret in Anspruch nehmen.

Der Mediator bzw. die Mediatorin muss demzufolge beim „Verkauf“ von Mediation aktiv beraten und die eigene Leistung überzeugend verkaufen können. Die potenziellen Medianden müssen verstanden, beraten und betreut werden.

Insoweit erfordert der erfolgreiche Verkauf von Mediation eine kundenorientierte, d. h. interessensorientierte Beratung, wie wir diese im eigensten Sinne der Mediation verstehen.

Der „Verkauf“ von Mediation sollte bereits in einem mediativen Kontext stattfinden. Hierbei sind die besondere Situation der Medianden, ihre Erwartungen und vor allem ihre Bedenken und Vorbehalte mit einzubeziehen.


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