Nutzung und Bedeutung von Meditation für Mediation


Die Mediation lebt davon, Bewegung in festgefahrene Situationen zu bringen. Gelingt das, weil wir besonders klug fragen? Weil wir die Technik des Perspektivwechsels oder des Doppelns kennen? Diese Techniken sind wichtige Tools, doch die „Magie“ der Veränderung liegt woanders. Eingefahrene Nervensysteme, fest vernetzte und die Gewohnheit bedienende Synapsen brauchen einen Moment des Innehaltens, um neue Wege des Denkens und Verhaltens zu ermöglichen.

Das menschliche Nervensystem kann neue Handlungsmöglichkeiten besonders gut aufnehmen und erkennen, wenn es in einem Zustand der Sicherheit einen neuen Impuls erhält. Dieser wird dann nämlich nicht abgewehrt, sondern als neues Erleben integriert. In der Verhandlungssituation der Mediation erlebe ich als Mediant dann eine Veränderung, die hin zu mehr Vertrauen und damit hin zu einer lösungsfokusierten Wahrnehmungsveränderung führt.

Erforderlich ist also ein Moment der Aufmerksamkeit und des In-Sich-Ruhens. Meditationstechniken unterstützen genau diesen Zustand des Nervensystems. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass wir Menschen uns gegenseitig unsere Nervensysteme „leihen“ können. Das bedeutet, der/die Mediator*in kann ein meditativ ausgerichtetes Nervensystem dem Verhandlungssystem zur Verfügung stellen.

Klingt komisch? Wir werden uns den Stand der Forschung dazu anschauen und eine Übung anschließen.

“In mindfulness one is not only restful and happy, but alert and awake.
Meditation is not evasion; it is a serene encounter with reality.”
Thich Nhat Hanh, „The Miracle of Mindfulness: An Introduction to the Practice of Meditation“ (1975)

Martin Lehmann-Waldau arbeitet in seiner Einzelkanzlei an der Schnittstelle von Recht und Psychologie. In der Paarberatung bringt er Menschen, deren Beziehung in eine Krise gekommen ist, hin zu einer Neuausrichtung. In Trennungssituation hilft er Menschen, alle Ebenen der Beziehung gut zu entflechten. Seine anwaltliche Arbeit fokussiert naturgemäß auf das Familienrecht. Zwischen Referendariat und anwaltlicher Selbstständigkeit hat er über zehn Jahren im indischen Himalaya eine Trekkingagentur betrieben und sich intensiv mit Meditation in den buddhistischen Traditionen des Theravada und des Mahayana beschäftigt.


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