Supervision, Coaching und anderes – lifelong learning für Mediatorinnen und Mediatoren?
Beim Salon der ArGe Mediation im Rahmen des DAT 2022 hatten wir Kirsten Schroeter zu Gast, die aus ihrem reichen Erfahrungsschatz berichtete.
Was hat die Grammatik der Mediation mit der ständigen persönlichen Weiterentwicklung von Mediatorinnen und Mediatoren zu tun?
Kirsten Schroeter schilderte uns ausführlich beim Salon Abend der Arbeitsgemeinschaft Mediation beim diesjährigen DAT, welche Faktoren aus ihrer Sicht in für ein lifelong learning insbesondere im Zusammenhang mit den Herausforderungen einvernehmlicher Streitbeilegungsmethoden von großer Bedeutung sind.
Unter der Prämisse eines „lebenslangen“ Lernprozesses zählen neben der persönlichen Bereitschaft zu einem solchen Lernprozess ein geschützter Raum sowie eine regelmäßige kollegiale Reflektion mit den eigenen Mediationsergebnissen. Weiter sehr hilfreich sei es auch für AnwältInnen und RichterInnen als juristischen VermittlerInnen der Austausch mit MediatorInnen mit anderen beruflichen Hintergründen. Kirsten Schroeter betonte dabei, wie lohnend auch die Analyse eigener Erfolge (und nicht nur der Mißerfolge) sei. Zum einen führe dies zu einem besseren Verständnis der Grammatik der Mediation, welches erst nach Erlernen nach dem des notwendigen mediativen Grundwortschatzes erfolge. Zum anderen helfe die Erkenntnis über die eigenen besonderen mediativen Stärken auch bei der Ausrichtung der eigenen beruflichen Ausrichtung und Mediationsangebots sehr hilfreich: in welcher Art von Konflikten und mit welchen Medianten kann am besten Vermittlungsarbeit leisten.
Diese Entwicklungsarbeit, die durch Coaching oder/und Supervision oder/und kollegiale Beratung unterstützt werden kann, ermöglicht dann die vollständige Erforschung auch von Sachverhalten, in denen die MediatorInnen fachfremd sind, sowie eine umfassendere Aufdeckung von Einigungspotentialen. Neben der Erweiterung des eigenen Mediationskompetenzen durch ein lifelong learning war Kirsten Schroeter aber vor allem der Hinweis auf die hiervon nicht zu trennende persönliche Entwicklung wichtig: lifelong learning als lifelong personal development.
Matthias Schütz, M.M., M.A., Rechtsanwalt und Mediator