Weihnachten einfach virtuell feiern

Weihnachten wird – für manche jedes Jahr überraschend – wieder am 25. und 26.12. gefeiert. Die üblichen Weihnachtsfeiern könnten angesichts der vierten Pandemiewelle ausfallen. Lesen Sie hier über Alternativen.


Was waren das noch Zeiten, als man allenthalben im Dezember über die vielfältigen Weihnachtsfeierlichkeiten in Betrieben, bei der Mandantschaft oder im Kollegenkreis stöhnen konnte, gefolgt von der gleichlautenden Klage über die entsprechenden Neujahrsempfänge im Januar. Voraussichtlich wird die 4. Welle der Pandemie die meisten Weihnachtsfeiern und Neujahrsempfänge verhindern – was vielfach Bedauern auslöst.

Während der Corona-Pandemie hat die große Anzahl von digitalen Zusammentreffen zwar zu einer gewissen Online-Müdigkeit (Fatigue) geführt. Allerdings sind inzwischen auch flächendeckend die erforderliche Hardware (Kamera, Headset), sowie die nötige Bandbreite vorhanden und die verschiedenen Apps installiert. Auch im Umgang mit den verschiedenen Plattformen besteht genügend Erfahrung, um unfallfrei teilnehmen zu können.

Die Möglichkeiten digitaler Zusammenkünfte haben sich als besser erwiesen, als man vor der Pandemie gedacht hat. Inzwischen wurden die Systeme auch nochmals deutlich verbessert und die Handhabung ist uns inzwischen vertraut. Trotzdem lässt sich das persönliche Treffen nicht vollständig ersetzen: informeller Plausch, Knüpfen neuer und Pflege bestehender Beziehungen sowie geselliger Umtrunk an der Bar sind in der virtuellen Welt nicht so schön wie in der Realität.

Zoom, Teams, BigBlueButton etc. sind gute Tools zur Präsentation von Informationen, für Schulungen, Organisation von Arbeitsgruppen und beruflichen Austausch. Der direkte informelle Austausch zwischen den Teilnehmern findet häufig im Chat (öffentlich oder direkt) oder über einen zweiten Kanal neben dem offiziellen Tool statt. Auch die großen Anbieter stellen inzwischen fast alle mit Breakout-Sessions gute Möglichkeiten bereit, Kleingruppen zum direkten Austausch zu bilden. Die Organisation kann eine beliebige Anzahl solcher Kleingruppen bilden, die Teilnehmer automatisch zuweisen, ihnen aber auch die Möglichkeit zur eigenen Auswahl der jeweiligen Gruppe einschließlich der Möglichkeit des Wechsels in eine andere Gruppe, einräumen. So kann man – fast wie bei einer realen Feier – von einer Gruppe zur nächsten wechseln, bei einer Gruppe etwas länger verweilen und andere vielleicht ganz meiden.

Inzwischen gibt es einige Anbieter und Dienstleister, die auf verschiedenen Plattformen Weihnachts- und andere Feiern anbieten. Die Angebote reichen von Kochkursen über Gin-, Wein- oder Bierverkostungen bis zu Zaubershows. Der Versand der nötigen Speisen und Getränke sowie sonstigen Utensilien wird vom Veranstalter meist übernommen.

Microsoft Deutschland gibt für selbst organisierte Weihnachtsfeiern beispielsweise in seinem Christmas Playbook einige Anregungen, wie man mit den in Microsoft Teams verfügbaren Funktionen digital eine gewisse Weihnachtsstimmung schaffen kann. So gibt es Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Advent-Yoga, eine Backstube und eine Glühweinstube.

Ein Berliner Startup namens Wonder bietet eine Plattform mit verschiedenen virtuellen Räumen, bei denen man jeweils anklopfen muss, bevor man eintreten kann. Die Anbieter wollen insbesondere die zwischenmenschliche Kommunikation ermöglichen. Im Test der Computerwoche wurde die kostenlose Lösung als sehr attraktiv, aber nicht frei von technischen Lösungen beurteilt.

Remo ist dagegen eine große Lösung mit Konferenzsaal mit Bühne, Whiteboard und Zweier-, Vierer-und Sechser-Tischen. Für die vielfältigen Funktionen sind 100 $ im Monat zu bezahlen, allerdings gibt es eine kostenlose Testversion für 14 Tage und Events mit bis zu 50 Gästen und 5 Std. Dauer.

Viel Spaß bei der Weihnachtsfeier bzw. dem Neujahrsempfang!

(Dr. Thomas Lapp)

 


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