Workshop: Visualisierungstechniken mit Susann Barge-Marxen

Auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Mediation im Deutschen Anwaltverein 2023


Visualisierung kann helfen, Themen, Interessen und Fakten aufzuzeigen, sie vielleicht sogar erst erfassbar zu machen. Sie kann unseren MediantInnen die komplexen Zusammenhänge ihres Konflikts verdeutlichen und ihre Aufmerksamkeit auch für andere Konfliktbeteiligten und deren Anliegen erhöhen. Bei guter Vorbereitung dient sie uns MediatorInnen als Wegweiser und verdeutlicht die Wegmarken, an denen wir jeweils in die nächste Phase des Mediationsverfahrens überleiten.

MediantInnen können sich bei Verwendung von Bildern in der Mediation besser auf die Mediation konzentrieren, weil sie bei guter Visualisierung weniger Ressourcen für die Erfassung der Konfliktsituation benötigen. Sie können ihre Aufmerksamkeit mehr dem Verlauf der Mediation oder auch dem anderen Konfliktpartner zuwenden.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte…“ ist eine Metapher für den Mehrwert von Bildern gegenüber der ausschließlichen Textverwendung. Komplizierte Sachverhalte können mit einem Bild oder einer Darstellung einfach(er) erklärt werden. BetrachterInnen verbinden mit einem Bild leichter Emotionen als nur bei Textverwendung und schaffen so einen nachhaltigen Erinnerungswert.

Trotzdem scheuen sich viele MediatorInnen, den Marker in die Hand zu nehmen und munter darauf los zu visualisieren. Das mag auch daran liegen, dass sie das einfach noch nicht geübt haben oder vielleicht auch die Erfahrung gemacht haben, dass ihre Handschrift auf der Chart ihren eigenen ästhetischen Anforderungen nicht genügt und die wenigen Flipcharts, die von ihnen bisher beschrieben oder bemalt worden sind, am Ende etwas unübersichtlich wirkten.

Aber: Keine Angst vor dem weißen Papier. Den dicken Stift in die Hand nehmen und eine erste Linie zeichnen! Mit den richtigen Hilfsmitteln ist das gar nicht schwer. Visualisierung ist leicht erlernbar, selbst wenn man von sich behauptet, absolut talentfrei zu sein und nicht zeichnen zu können.

In diesem Workshop geht es darum, ins ‚to do‘ zu kommen, Erfahrungen zu sammeln, sich auszutauschen und einfach mal zu machen. Wir wollen erarbeiten, wie Flipcharts einfach gestaltet, der Umgang mit Stiften und Farben geübt, wie Buchstaben zu einer gut lesbaren Schrift werden und Symbole und Figuren das Chart bereichern. Mehr als Kreise, Eier und Striche benötigen Sie nicht – versprochen!

Was auf Flipchart oder Metaplanwand geht, geht auch auf dem Tablet und oft leichter, weil Sie den Zeitpunkt, an dem Sie ein Chart veröffentlichen, besser steuern können. Das baut Hemmungen ab oder leider auch auf, nämlich wenn so die Spontanität verloren geht. Aber gerade dann, wenn Sie. mit kleinem Equipment auf Mediationsreise gehen, ist das Tablet unschlagbar. Es bietet alle die Möglichkeiten, die das Flipchart hat, ist dabei aber leicht und handlich und mit den richtigen Adaptern als Präsentationsmittel einzusetzen. Die MediantInnenen können die Entwicklung ihrer Charts unmittelbar miterleben. Zusätzlich kann eine eigene Piktogrammsammlung angelegt werden, aus der dann unproblematisch mit ‚drag and drop‘ in die Charts eingefügt werden kann. Ich bin mir sicher, dass ich noch keine 10 % der Gestaltungsmöglichkeiten nutze, empfinde das Tablet aber schon jetzt als Bereicherung.

Ich freue mich auf Ihre Teilnahme am Workshop,

bis dahin, herzliche Grüße

Susann Barge-Marxen

Rechtsanwältin und Notarin
Mediatorin und Supervisorin
Fachanwältin für Familien- und Erbrecht
Schiedsrichterin für Erbstreitigkeiten DSE
EUCON Businessmediatorin


Suche nach Mediatoren

Mediator finden